1885 – 1968
Biographische Daten, Werke und Auszeichnungen in chronologischer Folge
Ab dem 10. Lebensjahr erhält Philipp Zeichenunterricht, mit 13 Jahren nimmt er Privatunterricht bei einem Architekten. Nach der Schulzeit beginnt er eine Steindruckerlehre im Betrieb des Vaters.
Während der Schulzeit vertieft sich die Freundschaft zu dem späteren Theologen und Religionsphilosophen Romano GUARDINI (1885-1968), den er aus frühen Kindheitstagen kannte.
„Ich war beglückt einen Jungen kennengelernt zu haben, der meine Interessen teilte...“ Ph.H.
Aufgrund seines immer stärker werdenden künstlerischen und kunsthistorischen Interesses, beendet er vorzeitig die Steindruckerlehre und besucht fast täglich die Stadtbibliothek, zum Studium kunstgeschichtlicher Epochen.
„Was ich nun kennenlernte, war mir wie ein Zugang zu den Herrlichkeiten der Welt...“ Ph.H.
Im Alter von sechzehn Jahren lernt HARTH seine spätere Frau Ida ZUR NIEDEN (1886-1981) kennen.
HARTH nimmt an dem Wettbewerb „Ansichten von Alt-Mainz“ teil und gewinnt den 1. Preis. Das Preisgeld ermöglicht ihm eine sechsmonatige Bildungsreise zu den Domen und kirchlichen Bauwerken von Andernach, Maria Laach, Worms, Speyer, Straßburg, Colmar, Zürich, Basel, Augsburg, Nürnberg, Würzburg und Bamberg.
Er trägt sich mit dem Gedanken Dombaumeister zu werden.
Während eines mehrwöchigen Studienaufenthaltes bei dem Grafiker und Jungendstilmaler Heinrich VOGELER in Worpswede, begegnet der achtzehnjährige HARTH dem Dichter Rainer Maria RILKE und seiner Frau, der Bildhauerin und späteren Malerin Clara WESTHOFF-RILKE, dem Schriftsteller Heinrich MANN, sowie dem Malerehepaar Otto MODERSOHN und Paula BECKER-MODERSOHN.
Studien an der Kunstgewerbeschule Mainz, weiterführende Studien an der Großherzoglichen Kunstgewerbeschule Karlsruhe.
Er belegt Figurenzeichnen bei Prof. August GROH, Aktzeichnen bei Hermann STRÜBE und Dekoratives Malen bei Prof. Karl EYTH.
Anschließend besucht HARTH die Obrist-Debschitz-Kunstschule in München.
HARTH verlegt seinen Wohnsitz nach Berlin
Berlin/Charlottenburg, Knesebeckstr. 16
ab Oktober 1914, Atelier Bleibtreustr. 14, Wohnung Kaiserdamm 83,
ab 1938, Atelier Herbertstr. 1
Am 19. September 1908 heiratet Philipp HARTH seine Jugendliebe aus Mainz, die spätere Opern- und Konzertsängerin Ida ZUR NIEDEN.
HARTH besucht als Hospitant die Unterrichtsanstalt des Preußischen Kunstgewerbemuseums in Charlottenburg und belegt den Kurs Figürliches Modellieren bei Walter SCHMARJE, später bei Johannes RÖTTGER.
Ida absolviert eine dreijährige Gesangsausbildung an der Hochschule für Musik und darstellende Kunst.
„Wie zwei Schulkinder gingen wir nun morgens in die Schule, er in die Kunstgewerbeschule, ich zur Hochschule für Musik...“ Ida HARTH ZUR NIEDEN
Auf Empfehlung des Architekten Peter BEHRENS erhält HARTH eine Anstellung
und praktische Ausbildung als Architekt bei Hermann MUTHESIUS.
„Da ich architektonisch begabt bin, redeten mir Behrens und Muthesius zu, Architekt zu werden. Muthesius wollte mich persönlich zum Architekten ausbilden, er nahm mich zu sich in sein Atelier.... Ein halbes Jahr vor dem Kriege, wurde ich jedoch wieder Bildhauer.“ Ph.H.
Um einer Einberufung vorzugreifen meldet sich HARTH zu Kriegsbeginn als Freiwilliger und wird als Kartograph eingesetzt.
In der zweiten Flandernschlacht bei Ypern (April 1915) wird HARTH am Kopf verletzt und leidet noch jahrelang unter den Folgen des Chlorgasangriffes. Nach mehreren Lazarettaufenthalten wird er in der zweiten Jahreshälfte 1916 schwer kriegsgeschädigt aus dem Militärdienst entlassen.
„Ich schleiche in meiner abgetragenen Uniform die Straße zu eurer Wohnung entlang, ob ich jemals wieder der sein werde, der ich mal war...?“ Ph.H., Brief aus Mainz an Ida, 1916
Beginn der lebenslangen Freundschaft mit den Reformpädagogen und Gründern der Odenwaldschule Paul GEHEEB und Edith GEHEEB, geb. CASSIRER. Mehrfach bieten sie ihm zeitweilige Anstellungen als Lehrer für Kunsterziehung in der Odenwaldschule/Oberhambach an. HARTH lernt dort den Theologen und Philosophen Christoph SCHREMPF kennen.
HARTH unternimmt mehrere Studienreisen nach Köln, Hamburg, Paris und Rom.
HARTH verbringt längere Zeit im Hauptgestüt Trakehnen in Ostpreußen, um Pferde in ihren Verhaltensweisen eingehend studieren zu können.
„... es geht dann in mir so viel vor, für mich eine unerschöpfliche Quelle, jedes dieser Wesen in seiner Existenz ergreift mich, mir ist als ob mein Blick tief eindringt in das Sein...“ Ph.H.
HARTH setzt sein Studium an der Kunstgewerbe- und Handwerkerschule Charlottenburg fort.
Bei Wilhelm OTTO belegt er Aktzeichnen und Aktmodellieren und bei Prof. Hans PERATHONER, von dem HARTH sehr beeindruckt ist, belegt er die Fachklasse Holzbildhauerei. Außerdem besucht er die Vorträge des Kunstkritikers Max DERI und beteiligt sich an der Fertigstellung des KRUZIFIXUS von Ludwig GIES.
FAMILIE BEIM ABENDBROT, Holzrelief, Nussbaum; auch als Bronzerelief
Dieses Holzrelief entsteht unter dem direkten Eindruck des Krieges.
„Dargestellt sind die inneren Zustände der Familie, der Mutter und der auf kurze Zeit heimgekehrten Söhne. ...Alles das ist in einem überwachen Augenblick gesehen und so mit dem Messer gestaltet, dass das Phantastische wirklich geworden, dass ein überrationaler Vorgang sichtbar und fassbar geworden ist. ...Ein Stück Holz, anklagender und erschütternder als lauteste Programme. ...“ Fritz NEMITZ, Kunsthistoriker,
LIEGENDER MANN, Holzskulptur, Lindenholz
In diesem Zeitraum bildet sich ein Freundeskreis mit den Künstlern Werner GILLES, George GROSZ, Emil VAN HAUTH, Erich HECKEL, Else LASKER-SCHÜLER, Alexej VON JAWLENSKY, Leo VON KÖNIG, Georg KOLBE, Emil NOLDE, Emy ROEDER und Karl SCHMITT-ROTTLUFF
Erste bedeutende Ausstellungsbeteiligung „DEUTSCHER EXPRESSIONISMUS“ in Darmstadt mit FAMILIE BEIM ABENDBROT
„Die „Familie beim Abendbrot“ zeigt nicht nur deutsches, sondern stellvertretend auch schon europäisches Schicksal. So stürzte wirklich eine Welt zusammen. Dieses Relief ist eines der wenigen echten Werke des deutschen Expressionismus.“ Prof. Friedrich GERKE, Kunsthistoriker, 1962
In Berlin entstehen:
KRIPPE, Holzskulptur, im 2. Weltkrieg verschollen.
„...Eine altbekannte Geschichte (...) ist an einen neuen Erzähler geraten, der sie auf eine eigene Weise und um eigene Züge bereichert...“ Paul Westheim, Das Kunstblatt, 7/1923
ZWEI RUHENDE SCHÄFCHEN, Bronze, Kleinplastik aus der KRIPPE
DER DENKER, Holzskulptur, Lindenholz, im 2. Weltkrieg verschollen
Porträt des Religionsphilosophen Christoph SCHREMPF
Tod des Vaters Adam HARTH
PIETA, Holzskulptur, Eichenholz, im 2. Weltkrieg verschollen
„Die PIETA war mit ihren kubisch betont gegeneinander gestellten Formen und ihren heftigen, ineinander verschränkten Bewegungen nochmals ein ausgesprochen „expressives“ Werk... Der tiefe Ernst und die besondere Bedeutung dieses Gehaltes mag noch verständlicher werden, wenn man erfährt, dass kurz zuvor der Vater in den Armen seines Sohnes Philipp gestorben war.“
Dr. K. H. ESSER, Katalog, Mittelrhein. Landesmuseum Mainz, 1974
mehrere Studienaufenthalte in Hamburg, Paris und Rom
„... So möchte ich als erstes erwähnen, dass ich nur aus dem Gedächtnis arbeite; selbst Studien zeichne ich nie unmittelbar nach der Natur, sondern später aus der Erinnerung.“ Ph.H., Gedanken über bildhauerische Gestaltung, 1924-34
HARTH widmet sich vorrangig der TIERBILDHAUEREI
„Wenn ich zurückdenke, so habe ich mir nur ein paar Tiere angesehen. Aber für mich ist es Gott und die ganze Welt, was ich hier mit den Augen erfassen kann. Es ist ja auch gleich, von welchem Zipfel aus sich einem die Welt aufschließt. Cézanne genügten ein paar Äpfel und ein paar Schalen...“ Philipp Harth, Brief, 1930
In der Odenwaldschule/Oberhambach entstehen:
PFERDE AUF DER WEIDE
getriebenes und ausgeschnittenes Kupferblech, auch als Bronzerelief
KÜHE AUF DER WEIDE
getriebenes und ausgeschnittenes Kupferblech, auch als Bronzerelief
HARTH mietet in Schwaz/Tirol auf Empfehlung des Stadtrats Max CASSIRER ein Atelierzimmer in der Werkstatt des Herrgottschnitzers Franz KOBALD und arbeitet dort über längere Zeiträume als freischaffender Bildhauer.
„Bei KOBALD arbeite ich ganz besonders gern, schöner könnte ich es nirgends getroffen haben...“ Ph.H., 1926
Häufige Reisen nach Wiesbaden, wo Ida HARTH ZUR NIEDEN von 1925 bis 1930 als Mezzosopran unter Generalmusikdirektor Otto KLEMPERER am Staatstheater engagiert ist.
Freundschaft mit dem Maler Alexej VON JAWLENSKY bis zu dessen Tod.
„...Ich liebe Ihre Kunst sehr. Ihr Kamel ist mein Liebling...“
Alexej VON JAWLENSKY
Ateliers in Wiesbaden: Wilhelmstraße/Ecke Taunusstraße und
Eckhaus Mosbacherstraße/Alexanderstraße
In Wiesbaden entstehen:
DROMEDAR, Bronzeplastik
„ ...Diese Freiplastik ist der Beginn ... eines Bildhauers, der sich seit 1925 zum bedeutendsten Tierbildhauer unseres an plastischen Begabungen reichen Jahrhunderts entwickeln sollte. ...“ Museumsdirektor Dr. Ulrich Schmidt „Das Symbol der Ewigkeit auf dem Rücken“, in: Museum Wiesbaden, 1975
DROMEDARHERDE, Nussbaumrelief (verschollen)
„Was für Wesen! Die Wüste wählten sie sich zum Aufenthalt... auf dem Rücken tragen diese Tiere das Symbol der Ewigkeit, eine Pyramide... „ Ph.H., Brief an Paul Geheeb, 1927
GEHENDER ESEL
Bronze, Kleinplastik
KLEINE ENTE
Bronze, kleine Fassung
ENTE
Bronze, große Fassung
Auftrag Haus der Presse, Berlin, als “Presse-Ente”
Reliefs der Evangelistensymbole in Messing getrieben,
später in Bronze
Auftragsarbeit für Türgriffe eines Kirchenportals
ENGEL - Matthäus
LÖWE - Markus
STIER - Lukas
ADLER - Johannes
Ministerialrat, Kunstsammler und Kunstschriftsteller
Bronze, Großplastik
ADRIANI erwirbt den ADLER und schenkt die Plastik dem amerikanischen Dichter Robinson JEFFERS. Seit 1949 steht sie auf dem Gelände der „Tor House Foundation“, Carmel, Kalifornien.
„Der Blick dieses Adlers ist unvergesslich. Das stolze Selbstbewusstsein ungebrochener Kraft; die einsame Würde eines königlichen Wesens. ... „ Bruno Adriani, Brief, 1939
ADRIANI veröffentlicht 1939 die Monografie „Philipp Harth“
In Schwaz/Tirol entstehen:
SCHWAZER „SCHWARZE SERIE“
KRIECHENDER LEOPARD
Bronze, Kleinplastik
SITZENDER JAGUAR
Bronze, Kleinplastik
STEHENDER TIGER
Bronze, Kleinplastik
ANGREIFENDER TIGER
Bronze, Kleinplastik
TIGER
Marmorrelief (verschollen)
SPIELENDE JAGUARE
Bronzerelief
„Bei den spielenden, kämpfenden Jaguaren ... wirkt sich so viel Aktivität, Dramatik und Vitalität aus, dass mir alles sonstige Leben blass dagegen erscheint. Diese Lebendigkeit zu einer harmonischen Formeinheit zu bringen, erfüllt meine Phantasie.“ Philipp Harth, Brief, Schwaz, 1932
In Berlin entstehen:
JUNGER STIER
Bronze
DOPPELSCHLANGE
grauer Sandstein, Relief (verschollen)
HIRSCH
grauer Sandstein, Relief (verschollen)
CHIMÄRE
grauer Sandstein, Relief (verschollen)
LEOPARD, SEINE PFOTE LECKEND
Bronze, Kleinplastik
„... Und mit einer Ruhe, als hätte ich vor im Leben nur diese eine kleine Plastik fertig zu bringen, habe ich mit dem Auge wieder meine Arbeit betrachtet, eine Fläche im Verhältnis zur anderen minimal verrückt, eine Linie sinnlicher gerundet und immer wieder versucht, den ganzen Formzusammenklang als Einheit noch stärker zu konzentrieren. Was ich zurzeit mache, gelingt...“ Ph.H., Brief an Ida, 1932
HARTH wird Mitglied der Berliner Secession
Ausstellung in der Neuen Pinakothek, München:
BERLINER KUNST IN MÜNCHEN
HARTHS Großplastik ADLER wird als entartet beschlagnahmt.
„ ... Du hast wohl von Edith erfahren, dass meine Arbeit aus der Münchener Kunstausstellung entfernt wurde, dieselbe Plastik, ein Abguss von dem Adler, hat gestern das Folkwang Museum in angekauft. Über diesen Fall wird viel geredet und gelacht...“ Philipp Harth, Brief an Paul Geheeb, 1935
Tod der Mutter Katharina HARTH
HARTH erhält den VILLA ROMANA PREIS des deutschen Künstlerbundes.
Halbjähriger Studienaufenthalt des Ehepaars HARTH in der Villa Romana in Florenz.
In der Villa Romana entstehen:
SCHREITENDER TIGER
Bronzeplastik, Kleinplastik
RUHENDER TIGER
Bronzeplastik, Kleinplastik
Weitere Gipsmodelle von Raubtierplastiken (siehe Atelierfotos) sind bei dem Transport nach Deutschland zerbrochen.
In Berlin entstehen:
TIGER
Bronze, Großplastik , lebensgroß
„Mit diesem ersten eigentlichen Denkmal erntete er nicht nur einen ähnlichen Erfolg wie mit dem 1930 erstandenen „Fauchenden Jaguar“, sondern hat seinen Ruf als einer der führenden Tierbildhauer, der zu wirklich monumentalen Leistungen fähig war endgültig befestigt...“ Dr. K. H. Esser, Tierplastiken und Zeichnungen, Katalog Mittelrhein. Landesmuseum Mainz, 1974
Verleihung der Goldmedaille für die Großplastik TIGER auf der Internationalen Weltausstellung in Paris
Längerer Studienaufenthalt von HARTH auf dem Gestüt Trakehnen, Ostpreußen.
STEHENDER HENGST
Bronze, Kleinplastik
PFERDEGRUPPE
Bronze, Großplastik, lebensgroß
Auftrag der Stadt Essen
„...Die überlebensgroße Pferdegruppe (...) ist fast vollendet. Ich habe diese Arbeit ohne kleines Modell sofort groß aufgebaut, da ich ganz aus dem Gedächtnis arbeite (...) ich stand monatelang auf der Leiter und trug Gips an...“ Ph.H, 1938
Der Kunsthistoriker und Kunstsammler Bruno ADRIANI veröffentlicht die Monografie „Philipp Harth“.
STEHENDER STORCH, Bronze, Großplastik
WASSERPERD, Bronzeplastik für Brunnenanlage
Bronze, Großplastik, lebensgroß
„... Harth ist Tierplastiker. Das Wissen um die Kraft und Größe der dreidimensionalen plastischen Form verbindet sich bei ihm mit der weisheitsvollen Einfühlung in die Seele und den Habitus des Tieres. ...“ Egon A. Joos, Allgemeine Zeitung Mannheim, 15.10.1957
Aufgrund des Krieges verlässt HARTH Berlin und zieht mit Ehefrau, Tochter Herta und zwei Enkelkindern nach Offenhausen/Württ., Haupt- und Landesgestüt Marbach, wo ihm ein Atelierhaus angeboten wird.
In Offenhausen entstehen:
STEIGENDER HENGST
Bronze, Kleinplastik
SPRINGENDER HENGST
Bronze, Kleinplastik
„Aber am großartigstes sind die Pferde hier. (...) Der Gott der Tiere hat meinen Weg hierher gelenkt, als Dank für mein Lobpreisen seiner Geschöpfe.“ Ph.H., 1941
STEHENDES SCHAF
Bronze, Kleinplastik
VIER LÖWEN
Nussbaumrelief, Bronzerelief
STUTE MIT GESENGTEM KOPF
Bronze, Kleinplastik
PFERDE UND FOHLEN
Nussbaumrelief, Bronzerelief
HENGST
Nussbaumrelief, Bronzerelief
KLEINE SCHAFHERDE
Nussbaumrelief, Bronzerelief
„... Den Tag gestern verlebte ich nur unter den Pferden. Ich stand die vielen Stunden nur still einher... doch die Stunden vergingen schnell, da sie mit Erleben erfüllt waren. Was mich immer wieder zur Betrachtung der Tierexistenzen führt, ist die Möglichkeit unvoreingenommenen Anschauens (...) hier oben in diesem einsamen, abgelegenen Fleck ist mir das Leben nah.“ Ph.H., 1941
STUTE MIT FOHLEN
Nussbaumrelief, später Bronzerelief
LAUFENDES FOHLEN
Bronze, Kleinplastik
GROSSE SCHAFHERDE
Nussbaumrelief, Bronzerelief
Aufgrund einer Denunzierung wird HARTH von der Gestapo verhaftet und erhält Arbeitsverbot. Er verliert das Atelierwohnhaus und wird bis Kriegsende unter Polizeiaufsicht gestellt. Provisorische Unterbringung im Gutshaus des Gestütsinspektors.
„... Von der Gestapo wurde ich unter Polizeiaufsicht gestellt und dann verhaftet – 14 Anklagen – auf 2 Todesstrafen wegen meiner Anschauungen und Äußerungen. Die Umstände der Verhöre waren schlimm...“ Ph.H., Brief an Georg Kolbe, 1946
„Hier will ich fort, schnell fort, um die schrecklichen Vorkommnisse, denen ich hier ausgesetzt war, zu vergessen. (...) wurde ich bei schmählicher Behandlung wie ein Schwerverbrecher hinter Eisenstäben stundenlang verhört.“ Ph.H., Brief an Bruno
Das Berliner Wohnatelier in der Bleibtreustr. 14 wurde durch Kriegseinwirkung zerstört.
„ ... Zuerst ist meine Wohnung mit den Atelierräumen dort in Flammen aufgegangen. Da diese Gefahr sehr groß war, hatte ich alles Wertvolle verteilt, darunter auch die Bilder, in die Parterreräume des Hauses in der Bleibtreustr. .... Kurz vor Ende der Feindseligkeiten wurde auch das Haus in der Bleibtreustr. bis in den Keller zerstört. .... Wir hier wurden zweimal von den Franzosen ausgeplündert, bis auf den Ehering am Finger meiner Frau. Vergessen habe ich zu erwähnen, dass auch mein Atelier im Grunewald zerstört wurde, ein paar Sachen, die übrigblieben, wurden gestohlen. Selbst meine Modelle im Keller sind hin. ...“ Ph.H., an Erich Heckel, 15.01.1946
DREI ELEFANTEN
Nussbaumrelief, später Bronzerelief
ELEFANTENHERDE MIT JUNGTIER
Nussbaumrelief, später Bronzerelief
Aufenthalt des Ehepaars HARTH in Tutzing/Starnberger See, im Hause des 1944 verstorbenen Malers Leo VON KÖNIG.
Vorbereitungen für den Bau eines Hauses in Bayrischzell.
Übersiedlung nach Bayrischzell/Obb.
HARTH baut sein Wohnhaus mit Atelier nach eigenen Entwürfen
„Ich bin noch dabei, meine Lebensumstände aufs Neue zu ordnen. Außer einigen Kleidungsstücken ist uns nichts geblieben. Ich musste mich ausschließlich darauf konzentrieren, alles aufs Neue zu erwerben. ... Meine Schwägerin hat hier ein Haus mit großem Garten. Wir sind bei ihr untergekommen.... das Atelier steht nun fertig und der Wohnteil ist im Entstehen, so dass ich hoffen kann, im Herbst ein neues Heim zu besitzen. – Die Gegend ist hier sehr schön. ...“ Ph.H., Brief an Erich Heckel, 1947
LAUFENDER ELEFANT
Bronze, Kleinplastik
ELEFANT
Bronze, Kleinplastik
STEHENDER SCHWAN
Bronze, Kleinplastik
SCHLAFENDER SCHWAN
Bronze, Kleinplastik
„... Die geringe Bewegung des Halses, des sich zu den Flügeln zurückwendenden Kopfes wirken hier wie ein Zitat der lebendigen Kreatur. ... Diese Plastik birgt Bewegung in der Stille...“ Dr. K. H. Esser, Philipp Harth – Tierplastiken und Zeichnungen, Katalog des Mittelreihn. Landesmuseums Mainz
ENGEL
Bronzerelief für die Grabstätte eines Kindes
„Den Entwurf über den Engel habe ich noch einmal gezeichnet. Der Engel entschwebt, zwischen den Händen birgt er das unsichtbare Sein, das er liebevoll behütend birgt.“ Ph.H., Brief an Ernst Färber, 1948
STEHENDE GIRAFFE
Bronze, Kleinplastik
SCHREITENDE GIRAFFE
Bronze, Kleinplastik
REIHER MIT AUSGEBREITETEN FLÜGELN
Bronze, Kleinplastik
SCHWIMMENDER SCHWAN MIT GERADEM HALS
Bronze, Kleinplastik
SCHWIMMENDER SCHWAN MIT GEBOGENEM HALS
Bronze, Kleinplastik
GEHENDER ESEL
Bronze, Kleinplastik
ESEL
Bronze, Großplastik
REIHER
Kupferblech, Großplastik, eigenhändig getrieben
„ ...Der Große Reiher ist eine exzeptionelle Arbeit, weil sie vom Künstler eigenhändig in Kupfer getrieben wurde, schon rein handwerklich eine beachtliche Leistung...“ Wolfgang Venzmer, Philipp Harth – Anmerkungen zum Werk, Katalog Mittelreihn. Landesmuseum Mainz
REIHER
Bronze, Großplastik
REIHER
Bronze, mittlere Fassung
STORCH MIT ABGEWENDETEM KOPF
Bronze, Kleinplastik
STROCH MIT ZURÜGEBOGENEM KOPF
Bronze, Kleinplastik
STORCH MIT GESENKTEM KOPF
Bronze, Kleinplastik
INDISCHER STIER MIT GERADEM KOPF
Bronze, Kleinplastik
INDISCHER STIER MIT GEWENDETEM KOPF
Bronze, Kleinplastik
JUNGER PELIKAN
Bronze, Kleinplastik
HARTH erweitert sein Atelierhaus
Reger Austausch und Besuche von Künstlerfreunden:
Werner GILLES, Emil van HAUTH, Jürgen KALLMANN, Kurt KYRISS, Kurt LEHMANN, Emil NOLDE, August RIEDEL, Emy ROEDER, Gustav SEITZ
WOLF-CHIMÄRE
Bronze, Großplastik, lebensgroß
Auftrag der Stadt Mannheim für eine Brunnenanlage:
PELIKAN MIT ANGELEGTEM KOPF
Kalksteinskulptur, Großplastik
PELIKAN MIT GEWENDETEM KOPF
Kalksteinskulptur, Großplastik
PELIKAN MIT ZURÜCKGELEGTEM KOPF
Kalksteinskulptur, Großplastik
Die drei Skulpturen auch als Bronzeplastiken.
„...Beim freien Herausmeißeln befindet sich die Arbeit immer in einem lebendigen Fluss, in einem phantasieanregenden Zustand. Jeden Augenblick kühn wagend, wird die gewonnene Formeinheit beim Tiefergehen immer wieder gesprengt, da von Schicht zu Schicht das Geschaffene weggeschlagen wird, um aufs Neue zu entstehen. Die gewonnenen Formwirkungserfahrungen bereichern durch das fortgesetzte Neuschaffen die einzelnen Gestaltungen, eine immer größere Erfahrung im Hinblick des einheitlichen Formzusammenklangs stellt sich ein. ...“ Philipp Harth, Gedanken über bildhauerische Gestaltung, 1967
Bronze, Kleinplastik
VIER PELIKANE
Bronzerelief
PELIKAN AUF KUPFER GETRIEBEN
Kupferblech, getrieben
ZWEI PELIKANE
Kupferblech, getrieben
PELIKAN MIT EINGEZOGENEM HALS
Bronze, Kleinplastik
PELIKAN MIT ZURÜCKGELEGTEM KOPF
Bronze, Kleinplastik
PELIKAN STEHEND MIT GEBOGENEM HALS
Bronze, Kleinplastik
PELIKAN STEHEND MIT GEBOGENEM HALS
Bronze, mittlere Fassung
Corneliuspreis der Stadt Düsseldorf für Bildhauerkunst
PELIKAN, FLÜGEL SPREIZEND
Bronzerelief
PELIKAN MIT ANGEZOGENEM SCHNABEL
Bronzerelief
PELIKAN
Bronze, Plakette
Bronze, Großplastik
„...In Bayrischzell wandte er sich den Pelikanen, Störchen und Schwänen zu. Seine „Schreitenden Störche“ wurden zu zwei besinnlich stumm nebeneinander wandernden Philosophen... “ KB, Philipp Harth, Meister der Tierdarstellung
„ ...Hier ist ein Bildhauer, dem die reine Bildhauerei in ihrer eigentlichen und ursprünglichen Bedeutung ernstes und erstes Anliegen ist, der Maß hält im Weglassen und hinzutun (...) Ich sah und erlebte aus unseren Tagen kaum Besseres und nirgends so Einheitliches...“ Gustav Seitz, Philipp Harth – Katalog der Kunsthalle Mainz, 1957
TELLER MIT REIHER
Kupfer getrieben
TELLER MIT FISCHEN
Messing getrieben
SCHALE MIT SCHWAN
Holzrelief, Bronzerelief
SCHALE MIT YIN-YANG SYMBOL
Messing getrieben
SCHALE MIT SCHLAFENDEM SCHWAN
Bronzerelief
SCHALE MIT UNENDLICHKEITSSYMBOL
Messing getrieben
TABLETT MIT SCHLANGENGRIFFEN
Messing getrieben
HARTH unternimmt zahlreiche Kunstreisen mit Studienaufenthalten in den großen Zoologischen Gärten Europas.
STORCH UND STÖRCHIN
Bronze, Großplastik
FÜNF STÖRCHE
drei stehend, zwei schreitend, einer liegend
Bronzerelief
VIER STÖRCHE
drei stehend, einer liegend
Bronzerelief
„...nicht die Existentia, sondern die Essentia der Kreatur wird hier in voller Klarheit sichtbar gemacht. Die Erfassung und Gestaltung des Wesens... ist aber nichts anderes als die künstlerische Ausprägung und Selbstdarstellung eines zu inneren großer Reife und vollkommener Weisheit gediehenen Menschentums...“ Walter Passarge, 1957
Paul Geheeb, Reformpädagoge und Gründer der Odenwaldschule, kommt für einen sechsmonatigen Besuch nach Bayrischzell.
Verleihung des Kunstpreises für Bildhauerei der Landesregierung von Rheinlandpfalz.
FLACHSCHALE MIT PELIKAN MIT ZWEI JUNGEN
Bronze
PLAKETTE MIT PELIKAN UND PAPYRUSSTAUDE
Bronze
PLAKETTE MIT PELIKAN MIT GESPREIZTEN FLÜGEL
Bronze
DREI PELIKANE
Bronzerelief
VIER PELIKANE in verschiedenen Stellungen
Bronzerelief
Erneuerung der Jugendfreundschaft zwischen Philipp HARTH und dem Religionsphilosophen Prof. Romano GUARDINI (1885-1968).
„Er ist ein großartiger Mensch. Wir sind Jugendfreunde gewesen. In einer Gesellschaft haben wir uns vor längerer Zeit getroffen und unsere frühere Freundschaft hat sich in schönster Weise wieder erneuert. Guardini hat sein letztes Buch meiner Frau und mir gewidmet.“ Ph.H., Brief an Leo Habig, 1961
ZWEI PELIKANE
Bronzerelief
SECHS STÖRCHE
Bronzerelief
FÜNF SCHWÄNE
Bronzerelief
STEHENDER ESEL
Bronze, Kleinplastik
ESEL
Bronzerelief
FÜNF SCHWÄNE
Nussbaumrelief und Bronzerelief
SECHS STÖRCHE
Nussbaumrelief und Bronzerelief
VIER STÖRCHE
zwei liegend und zwei stehend
Bronzerelief
PLAKETTE MIT PELIKAN
kleine Fassung, Bronze und Eisen
Der Maler Jürgen KALLMANN porträtiert Philipp HARTH und Ida Harth ZUR NIEDEN.
VIER STÖRCHE UND ZWEI STÖRCHENKÖPFE
Bronzerelief, Ritztechnik
HARTH erhält den Kunstpreis der Stadt Mainz anlässlich der 2000 Jahr Feier
SINNENDER LÖWE
Kalksteinskulptur
SINNENDER LÖWE
Bronze, Kleinplastik
SCHREITENDER LÖWE
Bronze, Kleinplastik
SCHREITENDER LÖWE
Gipsmodell
SCHREITENDER LÖWE auch "BERGISCHER LÖWE"
Bronze, Großplastik, überlebensgroß
Aufstellung zur 650-Jahr-Feier der Stadt Düsseldorf, Königsallee
Auftrag der Stadt Hamburg für den Mönckeberg-Brunnen:
STEHENDER LÖWE
Bronze, Großplastik, lebensgroß
Bronze, Großplastik, lebensgroß
HARTH wird zum Ehrenmitglied der Akademie der Bildenden Künste München ernannt.
Ehrung HARTHS durch die Stadt Mainz und Überreichung des Silbernen Stadtwappens.
DREI KAMELE
Bronzerelief
Tod des Freundes Romano GUARDINI, 1. Oktober
PHILIPP HARTH stirbt am 25. Dezember im Alter von 83 Jahren im Atelierhaus Bayrischzell an einem Herzstillstand.
Das Große Bundesverdienstkreuz, das im Januar 1969 vorliegt, kann posthum nicht mehr verliehen werden.
Ida HARTH-ZUR NIEDEN verwaltet zusammen mit ihrer Familie den künstlerischen Nachlass und organisiert zahlreiche Ausstellungen.
Sie publiziert Aufsätze und Zeichnungen in Zusammenarbeit mit Hans Waltmann, dem Verleger von Romano Guardini.
Sie erhält das Bundesverdienstkreuz.
Ida HARTH ZUR NIEDEN stirbt am 26. Mai 1981 im Alter von 94 Jahren.
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